Wie wirkt IFS?
- Die achtsame, präzise und wertschätzende Vorgehensweise von IFS ist ebenso strukturiert wie flexibel und geht voller Respekt für das Tempo und die Ressourcen der Klienten vor.
- Zugleich bietet IFS einen innovativen und effektiven Weg, um mit therapeutischen Erfahrungen wie Widerstand, Abwehr und Verweigerung umzugehen.
- IFS kann tiefe Heilung bewirken und findet Anwendung bei einer breiten Palette von Problemen und Indikationen, z.B. bei Beziehungsstörungen, bei psychischen, psychosomatischen und Traumafolge-Störungen.
- Insbesondere in der Trauma-Therapie bietet IFS durch äußerst achtsames Vorgehen und gute Strukturierung Sicherheit in der Behandlung auch komplex traumatisierter Klienten.
- IFS kann als eigenständige Methode in Therapie und Beratung, aber auch in Kombination mit anderen therapeutischen Ansätzen angewendet werden.
- In USA ist IFS seit 2015 als evidenzbasiertes Verfahren anerkannt für die Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens, der körperlichen Gesundheit und persönlichen Resilienz, sowie von Angst und Depression.
Grundannahmen
IFS geht davon aus, dass jeder Mensch aus einem System von Persönlichkeitsanteilen besteht. Dabei hat jeder Anteil wertvolle Qualitäten und ist darauf ausgelegt, eine wichtige und wertvolle Rolle im inneren System einzunehmen. Im Laufe bestimmter Erfahrungen werden Teile jedoch oft in extreme Rollen hinein gezwungen. IFS hilft, Persönlichkeitsanteile mit ungünstigen Verhaltensmustern, die sich aufgrund der Lebenssituation notwendigerweise ausgebildet haben, von ihren damals sinnvollen, heute aber hinderlichen Rollen zu befreien. Dies geschieht durch die wertschätzende und respektvolle Begegnung mit den Teilen und besonders durch den Kontakt des Klienten zu seinem inneren, heilen und unverletzlichen Kern, der in IFS das „Selbst“ genannt wird. Von diesem Selbst aus können wir mit anderen, belasteten Teilen der Psyche kommunizieren und sie transformieren.
Ziel
Als psychotherapeutische Methode hat IFS bereits vielen Therapeuten der verschiedensten Richtungen sowie deren Klienten geholfen zu verstehen, wie und warum die Verbindung zu dieser wertvollsten menschlichen Ressource blockiert ist. Mit IFS gelingt es, die Klienten zu ihrer inneren Weisheit, ihrem Selbst, zu führen. In diesem befreienden, heilsamen Selbst-Zustand ist man in der Lage, sich von extremen Glaubenssätzen und Emotionen zu lösen und die innere Beziehung zu seinen Teilen zu transformieren. Wenn auf diese Weise wieder Harmonie und Balance im inneren System einer Person entsteht, stellt sich ein Gefühl von Frieden, Klarheit und Zuversicht ein. Weitreichende positive Veränderungen in der Symptomatik und den Beziehungen zu anderen sind die Folge.
Wenn Sie mit IFS arbeiten
- Wer die IFS-Methode anwendet, lernt, aus einem Selbst-Zustand heraus zu arbeiten, der von Qualitäten wie Ruhe, Klarheit, Gelassenheit, Mitgefühl, Mut und Zuversicht bestimmt ist. Die innere Haltung des IFS-Therapeuten ist geprägt von einem hohen Maß an Achtsamkeit.
- Die Arbeit mit IFS bringt auch für erfahrene Therapeuten neue Aspekte und wird als tiefgründig, erfüllend und unangestrengt erlebt.
- IFS verbindet die Klienten wieder mit ihrer natürlichen Lebenskraft und fördert Selbstreflexion, Selbstführung und Selbstheilungskraft.
- Die Methode überrascht durch kreative Wege und Entwicklungen und bietet Raum für Erfahrungen von Spiritualität und tiefer Verbundenheit.
Richard C. Schwartz, der Begründer von IFS
Richard C. Schwartz promovierte in Paar- und Familientherapie und ist derzeit an der Harvard Medical School im Department of Psychiatry tätig. Als Anfang der 80er-Jahre die Bedeutung des „Familiensystems“ für große Bewegung in der Psychologie sorgte, entdeckte und erforschte Dr. Richard C. Schwartz in seiner Arbeit als systemischer Familientherapeut die vielfältigen und zuvor kaum beachteten Unterpersönlichkeiten oder „Teile“ der Psyche. Dies war eine radikal neue Sichtweise, auch für die Wegbereiter der Familientherapie. Damit nahm seine Karriere als Familientherapeut eine unerwartete Wende. Er übertrug Konzepte und Techniken der Familientherapie auf das innere System des Klienten und fand damit einen Weg, psychischen Phänomene wie nie zuvor verständlich zu machen und sie zu transformieren.
Richard C. Schwartz ist Autor einer Vielzahl von Büchern und als Lehrer für seine Wärme, sein Einfühlungsvermögen und seine Klarheit bekannt.
Entwicklung
Mit IFS ist ein schnell wachsendes Netzwerk entstanden, das sich mehr und mehr verbreitet. Dr. Schwartz bietet Weiterbildungen überall in den USA und mittlerweile in 26 Ländern weltweit an. Deutschland war das erste europäische Land, in dem er IFS lehrte. Sein großes Interesse gilt nach wie vor der Therapie von Essstörungen und Traumata, der Behandlung von Missbrauchsopfern ebenso wie der von Gewalttätern. Mit viel Engagement setzt er sich für betroffene Personen und Familien ein. Im August 2000 gründete Dr. Schwartz das Center for Self Leadership – unbenannt in IFS-Institute, in Oak Park, Illinois, wo das IFS-Modell weiterentwickelt wird, um Problemen von Gewalt, Rassismus, Missbrauch und anderen Formen der Unterdrückung zu begegnen.